Die Antwort überrascht
Klimaneutrales Wirtschaften bis 2045 ist eine zentrale Vorgabe des Klimaschutzgesetzes. Solarenergie spielt dabei eine entscheidende Rolle, denn sie zählt zu den kostengünstigsten erneuerbaren Energieträgern und es stehen in Deutschland ausreichend geeignete Flächen für den Ausbau zur Verfügung. Bis 2030 soll die installierte Photovoltaikleistung gemäß Erneuerbarem-Energien-Gesetz (EEG) auf 215 Gigawatt steigen. Dabei wird angenommen, dass etwa die Hälfte des Ausbaus auf Freiflächenanlagen und die andere Hälfte auf Dachanlagen entfällt.
Aktuell beanspruchen Solarparks in Deutschland rund 45.000 Hektar Fläche. Durch den technischen Fortschritt liegt der Flächenbedarf neuer Photovoltaik-Freiflächenanlagen heute bei circa 1 Hektar pro Megawatt installierter Leistung. Geht man davon aus, dass etwa die Hälfte des zusätzlichen PV-Zubaus bis 2030 auf Freiflächen entfällt, werden bis Ende 2030 zusätzlich rund 50.000 Hektar benötigt. Insgesamt würde die von Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Anspruch genommene Fläche damit bis 2030 auf etwa 96.000 bis 109.000 Hektar anwachsen. Zumeist eignen sich hierfür landwirtschaftliche Flächen, da sie den größten Flächenanteil ausmachen. Bevorzugt werden Standorte, die aus landwirtschaftlicher Sicht nur geringe Erträge bringen, Eigentümerinnen und Eigentümern über die Solarnutzung jedoch stabile Einnahmen ermöglichen. Insgesamt ist die Errichtung von Solarparks im ländlichen Raum deutlich einfacher und oftmals auch politisch gewollt.
Derzeit werden Solarparks mit einer durchschnittlichen Leistung von bis zu 20 Megawatt errichtet. Damit liegt der Flächenbedarf pro Standort bei maximal etwa 20 Hektar und ist mit dem typischen Verhältnis von rund 1 Hektar pro Megawatt gut vereinbar.
Deutschland verfügt über rund 16,7 Millionen Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche. Selbst wenn man die bis 2040 benötigte Gesamtfläche für Photovoltaik-Freiflächenanlagen vollständig auf diese Flächen bezieht, ergäbe sich ein Anteil von maximal 1%, der für Solarparks genutzt wird. Gleichzeitig entspräche die langfristig in Anspruch genommene Fläche von knapp 150.000 bis 195.000 Hektar bis zu 0,5% der gesamten Bundesfläche.
Gleichzeitig können landwirtschaftlich genutzte Solarflächen weiterhin vielfältig bewirtschaftet werden. Besonders verbreitet ist die Schafbeweidung, zunehmend auch die Imkerei. Darüber hinaus können diese Flächen die Biodiversität fördern, da sie in der Regel weder intensiv chemisch behandelt werden noch einer intensiven Nutzung unterliegen. Das führt zu einer ökologischen Aufwertung und unterstützt die Entwicklung artenreicher Lebensräume. Durch die schonende Bewirtschaftung verbessert sich außerdem die Wasserrückhaltefähigkeit des Bodens, was Erosion mindert und die Fläche langfristig stabilisiert. Im Vergleich zur Bioenergie ist die Flächeneffizienz der Stromerzeugung aus Photovoltaik deutlich höher, sodass sich mit deutlich weniger Fläche wesentlich mehr erneuerbare Energie bereitstellen lässt und landwirtschaftliche Flächen entlastet werden.

